Der Bahnhof "Moosfeld" ist ein leicht gebogener, säulenloser und übersichtlicher Bahnhof. Er wurde von uns in Zusammenarbeit mit Ingo Maurer (Lichtkonzept) und der Hauptabteilung U-Bahn-Bau des Baureferats geplant. Seinen Namen verdankt er dem moorigen Flurstück, das die U2 hier durchquert.
Seiner Lage in einem Wohngebiet des zu Kirchtrudering gehörenden Am Moosfeld ist seine eher ungewöhnliche Außenwand geschuldet: die darüber verlaufende Salzmesserstraße ist vergleichsweise schmal, weswegen die rund 700 Bohrpfähle der Bahnhofsaußenwand nicht senkrecht gesetzt werden konnten. Sie mussten schräg in die Erde gebohrt werden, um trotz des engen Platzes an der Oberfläche eine große Bahnsteigfläche zu ermöglichen.
Der horizontale Knick in der Außenwand rührt von dieser Bautechnik und wird durch unsere Wandgestaltung zusätzlich verstärkt. In übergroßen Lettern ist der Name des Wohngebietes dargestellt, auf der einen Seite mit roten Lettern und grauem Hintergrund, auf der Gegenseite genau invertiert. Der erwähnte Knick wird durch einen optischen Trick in den Buchstaben noch verstärkt.
Als einer der wenigen Bahnhöfe im Münchner Netz trägt er keine Werbung, selbst die Flächen, an denen früher Netzpläne hingen, sind nur an den äußersten Enden der Hintergleiswände angeordnet, um den Schriftzug nicht zu unterbrechen.
Außer dem Wohngebiet erschließt er auch noch das gleichnamige Gewerbegebiet, was zum Büroschluss auch in diesem Bahnhof für eine ausreichende Auslastung sorgt. Ungewöhnlich für einen Münchner U-Bahnhof ist zudem, dass lediglich eine Rolltreppe an der Nordseite an die Oberfläche führt. Pro Bahnsteigseite gibt es ferner auch nur eine Festtreppe zum Straßenniveau sowie einen Lift auf der Südseite. Im nördlichen Sperrengeschoss befindet sich außerdem ein Kiosk.
Das Linienkonzet für die Erweiterung der U2 Ost schrieb den Planern vor, sich mit der Oberfläche entwurflich auseinander zu setzen.
Wir hielten es für sinnvoll, einem nach dem eher unspektakulären ehemaligen Rieselfeld benannten U-Bahnhof, mit einer großen Geste zu mehr Oberflächenbezug zu verhelfen.
In enger Zusammenarbeit entwickelten wir mit Ingo Maurer und seinem Büro ein Lichtkonzept, dass dieses "futuristische Raumschiff" noch unterstützen sollte.
Dazu wurden einzelne löffelförmige Reflektorschirmen, die quer zum Bahnsteig ausgerichtet sind, entwickelt.